Gesine Fuchs

2005 Europäisierung der Zivilgesellschaft

2005 Europäisierung der Zivilgesellschaft als bilaterale Herausforderung: die polnische Frauenbewegung und die Europäische Union. – In: Knodt, Michèle/Finke, Bar­bara (Hrsg.): Europäisierung der Zivilgesellschaft. Konzepte, Akteure, Strategien. Wies­baden: VS – Verlag für Sozialwissenschaften, 345 – 364.

Dieser Aufsatz ist ein  Beitrag zu den Möglichkeiten einer europäischen Zivilgesellschaft und gerechter Geschlechterverhältnisse. Kann das Demokratie- und Legitimationsdefizit durch verstärkte Einbindung der Zivilgesellschaft abgebaut werden? Der Aufsatz geht diesen Fragen anhand der Entwicklung der European Women’s Lobby, polnischen Frauenorganisatione und ihrem gegenseitigen Verhältnis nach. Er macht große Schwierigkeiten bei der Interessenformulierung und –vertretung auf beiden Seiten aus – insbesondere was Minderheitsinteressen betrifft. Während die EWL lange nicht sehr interessiert an den „neuen Schwestern“ war, litten polnische Frauenorganisationen an finanziellen und institutionellen Defiziten. Dennoch konnten sie durch politische Lernprozesse und der Nutzung des Masterframes „Europa“ sich ein proeuropäisches Standing in der Innenpolitik erarbeiten.
Hinsichtlich des Demokratiedefizites zeigt sich, dass eine Vielfalt und auch sich widersprechende Interessen einer sozialen Gruppe angemessen repräsentiert werden müssen.Zum Abbau des Legitimationsdefizits muss das Demokratiedefizit verringert werden; die Einbindung der Zivilgesellschaft ins Europäische Regieren ist der zweite Schritt vor dem ersten, nämlich der demokratischen Legitimation der Institutionen.

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