Gesine Fuchs

2017/19 Reduktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit in ALV und RAV

Reduktion und (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit in der Schweizerischen Arbeitslosenversicherung und in Regionalen Arbeitsvermittlungszentren

Das Projekt von Lucia M. Lanfranconi und Gesine Fuchs untersucht Mechanismen in der schweizerischen Arbeitslosenversicherung (ALV) und in Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV), durch die Ungleichheiten in Bezug auf Geschlecht, Klasse und Ethnizität verstärkt oder verringert werden.

Wir führen dazu eine Analyse auf der Makro- (v.a. ALV), der Meso- und Mikroebene durch (in zwei unterschiedlichen RAVs in städtischer und ländlicher Region). Daraus lassen sich neue Erkenntnisse für die Formulierung und Implementation von Massnahmen ableiten, die tatsächlich Diskriminierungen und Ungleichbehandlungen vermeiden bzw. abbauen.

Konkret bearbeiten wir die folgenden Fragestellungen:

Makro-Ebene: Inwiefern werden im rechtlichen und strukturellen Rahmen der ALV in der Schweiz (Anspruchsvoraussetzungen, Aktivierung und Arbeitssuche) Frauen und Männer (je nach Aufenthaltsstatus, Migrationshintergrund, Bildungsstand und vorheriger Beschäftigung) verschieden adressiert? Welche impliziten oder unintendierten Wirkungen auf diese Gruppen lassen sich ausmachen?

Meso-Ebene: Welche organisationalen Strukturen, Routinen und Weisungen gibt es in den einzelnen RAVs zur Arbeitsvermittlung und welches sind die möglichen auch impliziten oder unintendierten Wirkungen auf Frauen und Männer (je nach Aufenthaltsstatus, Migrationshintergrund, Bildungsstand und vorheriger Beschäftigung)?

Mikro-Ebene: Wie sieht die Beratungspraxis aus und unterscheidet sie sich für Frauen und Männer (je nach Aufenthaltsstatus, Migrationshintergrund, Bildungsstand und vorheriger Beschäftigung)? Unter welchen Voraussetzungen wird in Programme und Kurse vermittelt, welche Arbeitsstellen werden angeboten, wie wird sanktioniert, für wen werden wo Ausnahmen gemacht?

Artikel "Persistenz des männlichen Ernährermodells"